Das Studium nach der Schule ist eine wesentliche Prägung für das ganze Leben. Für viele stellt dieser Schritt eine neue und ungewohnte Selbständigkeit dar. Dazu kommt natürlich eine Bildung mit der Möglichkeit, die Bachelor-Studienrichtung auszuwählen, statt sich Schulfächer zwangsweise verordnen lassen zu müssen. Die Auswahl an Instituten ist sehr groß - welche Kriterien sollte man nun beachten, wenn es um die Auswahl der richtigen Hochschule geht?
Die Wahl der Hochschule an sich
Die bekannten und jedes Jahr neu erstellten Rankinglisten mit ihren bekannten Namen auf den ersten Plätzen sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht eine beste Hochschule für alle Studierenden gibt. Die richtige Wahl hängt von den eigenen Interessen, Fähigkeiten und auch dem persönlichen Lernstil ab.
Kriterien für die Auswahl einer Hochschule
- Berufsziel. Man sollte sich auch außerhalb der Hochschulen selbst darüber informieren, welche Studienrichtungen für einen Beruf die sinnvollsten sind und am besten auf diesen Beruf vorbereiten. Für manche Berufe wie Arzt ist das klar, aber in vielen Fällen gibt es etliche und wesentlich verschiedene Möglichkeiten. Für Diplomatie ist nicht unbedingt ein Studium internationaler Beziehungen sinnvoll, sondern vielleicht ein Studium der Rechtswissenschaften oder von Fremdsprachen. Willst du Lehrer werden, musst du entweder ein Lehramtsstudium an einer Universität absolvieren oder kannst wie zum Beispiel in Berlin quer einsteigen. So können z.B. auch Informatiker ohne Lehramtsstudium ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben.
- Fachrichtung. Das eigene Interesse mag einem klar sein, aber daraus ergibt sich die beste Studienwahl lange nicht immer eindeutig. Fachrichtungen werden auf verschiedene Arten betrieben. Es kann mehr oder weniger Theorie geboten und ein größerer Schwerpunkt auf Praxis schon im Grundstudium gelegt werden.
Hat man ein Interesse an einem speziellen Bereich, liegt die Wahl einer Studienrichtung nahe, die möglichst genau auf dieses Interesse fokussiert ist. Diese Wahl muss aber nicht unbedingt optimal sein. Im Berufsleben wird eine starke Spezialisierung ohnehin oft unvermeidbar sein. Im Studium bietet sich eine gute Gelegenheit, ein besseres Verständnis der Grundlagen zu erwerben. Diese Kenntnisse bleiben auch über lange Zeit aktuell.
- Studienort. Dieser hat sehr verschiedene, aber oft unterschätzte Auswirkungen auf ein Studium. Die Wahl hängt sowohl von der Fachrichtung als auch den eigenen Vorlieben ab. Theoretische Fächer können sowohl in einer Metropole als auch in einem kleinen Hochschulstädtchen rein fachlich gesehen gleich gut studiert werden. Für andere Fächer ist der Standort von zentraler Wichtigkeit. Ein Beispiel sind Filmstudien, die natürlich enorm von einer Filmindustrie wie in Berlin profitieren.
- Finanzen.
Nicht vergessen werden dürfen Kosten eines Studiums. Nicht jeder kann sich eine eigene Wohnung, WG-Zimmer oder das Studentenwohnheim leisten. Andererseits geht es oft nicht anders. Bestimmte Fächer gibt es eben nicht überall und selbst, wenn dem so wäre, müsste man ja erstmal eine Zusage an der Wunschuni bekommen. Fernstudiengängesind selten und teuer. Auf den ersten Blick erscheint ein Studium für Leute aus wenig priviligierten Familien eher unwahrscheinlich. Um aber auch Kindern aus finanziell schwachen Familien eine Chance auf eine ihren Fähigkeiten angemessene Bildung zu ermöglichen, gibt es das Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz: BAföG). Hiermit können bedürftige Studierende bis zu 1018 Euro monatlich zur Deckung ihrer Lebenshaltungskosten während ihrer Regelstudienzeit erhalten. Alle wichtigen Infos zum Thema BAföG findest du hier. Wenn du willst, helfen wir dir auch gern bei der Antragstellung.
- Art der Hochschule
An Universitäten liegt die Priorität auf der Forschung. Die Lehre läuft für die Professorinnen und Professoren eher so "nebenbei". Die Fächer sind eher Grundlagenfächer mit relativ geringer Spezialisierung. Du wirst mit Massenvorlesungen in riesigen Hörsäälen fertig werden müssen und damit leben können, dass du mehr oder weniger allein auf dich gestellt bist. Fachhochschulen sind das genaue Gegenteil. Fachhochschulen haben einen Fokus auf Lehre und forschen weniger. Die Lehrenden haben in der Regel vor ihrer Professur in der freien Wirtschaft gearbeitet und bringen entsprechendeErfahrung aus dem "echten Leben" nach dem Studium mit. Massenvorlesungen gibt es an Fachhochschulen wenig bis gar nicht und die Fächer sind häufig sehr spezialisiert. Statt Jura, studiert man dort direkt Unternehmens- oder Medienrecht. Sowas wie Medizin gibt es an Fachhochschulen gar nicht. Man kann dort in der Regel auch nicht promovieren. Fachhochschulen sind stark verschulischt mit festen Stundenplänen und klassenähnlichen Kohorten. Du sitzt also in fast jedem Kurs mit denselben Kommilitonen und Kommilitoninnen und kennst sowohl sie als auch das Lehrpersonal ähnlich gut wie in der Schule.
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