Über die Vergabe von Studienplätzen entscheidet in der Regel der Notendurchschnitt im Abiturzeugnis. Auf themenorientierten Hochschulen, die sich auf ein spezielles Gebiet verstehen, spielt viel mehr das Talent der Bewerber die entscheidende Rolle. Doch nicht nur das Aufnahmeverfahren unterscheidet sich von herkömmlichen Universitäten, auch die Unterrichtsgestaltung sieht anders aus.
Die Hochschullandschaft in Deutschland ist geprägt von staatlichen und privaten Einrichtungen, die sich auf Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und Fernhochschulen herunterbrechen lassen. Besonders private Lehrinstitutionen nehmen immer mehr zu, da sich das Bildungsprofil in der Bundesrepublik in den letzten Jahren drastisch gewandelt hat. In dem Dickicht an Bildungseinrichtungen vergisst man gerne die Sport-, Musik- und Kunsthochschulen, an denen die Begabung der Bewerber im Mittelpunkt steht. Sie sind verantwortlich für den Nachwuchs, der sich auf gesellschaftliche relevante Themengebiete wie Kunst, Design, Musik, Tanz, Film, Fernsehen und Sportwissenschaften verteilt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Universitäten spielen die Noten eine eher untergeordnete Rolle. Das Talent überwiegt die Tragkraft des Abischnitts. In einigen Fällen können herausstechende Bewerber sogar ohne Abitur aufgenommen werden. Allerdings muss für ein Studienplatz an einer themenorientierten Hochschule das eigene Können bei einer Aufnahmeprüfung unter Beweis gestellt werden.
Wer auf einer spezialisierten Hochschule für Musik, Kunst oder Sport studiert, studiert prinzipiell auf einer staatlichen Universität. Natürlich unterscheiden sich die Gegebenheiten von einem herkömmlichen Studium. Das bezieht sich vor allem auf die Lebenssituation der Studierenden, da die speziellen Einrichtungen nur vereinzelt in der Bundesrepublik existieren. Oftmals ist ein Umzug unumgänglich und eine komplett neue Lebenssituation ist die Konsequenz. Obwohl themenorientierte Hochschulen nur den Sozialbeitrag als direkten Kostenpunkt verlangen, sieht sich die Finanzsituation im Falle eines Umzugs mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Auf BAföG oder ein Stipendium kann nicht jeder Student zurückgreifen. Ein Nebenjob reicht ebenfalls nicht immer aus. In solchen Situationen hilft eine Finanzspritze, um gesund studieren zu können. Bewerbung für Hochschulen an künstlerischen Hochschulen müssen Bewerber meist Mappen mit Arbeitsproben wie Skizzen, Zeichnungen oder auch selbstgedrehte Filme oder Drehbuchentwürfe einreichen. Eine entsprechende Jury bewertet dann das Material und trifft eine Vorauswahl. Die besten Bewerber werden zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen, das vor einer Auswahlkommission stattfindet. Zu den künstlerischen Einrichtungen zählen sowohl Kunst- wie auch Filmhochschulen. Wer sich an einer Musikhochschule bewerben möchte, muss nicht nur sein Können in Gesang oder am Instrument unter Beweis stellen, sondern auch seine Kenntnisse in Musiklehre demonstrieren und über ein musikalisch geschultes Gehör verfügen. An Musikhochschulen werden sogar Dirigenten, Regisseure und Tänzer ausgebildet. Wenn es um das Thema Sport geht, führt kein Weg an der prestigeträchtigen Deutschen Sporthochschule Köln vorbei. Bewerber müssen eine anspruchsvolle Eignungsprüfung bestehen, die viele unterschiedliche Disziplinen wie Teamsport, Turnen und Leichtathletik abdeckt. Dabei werden keine absoluten Leistungssportler gesucht, sondern Bewerber mit einer umfassenden sportlichen Begabung. Nach dem Bachelor oder Master finden erfolgreiche Absolventen meist einen Job als Trainer, Lehrer oder Sportmanager. Hoher Praxisanteil Der Studienalltag an normalen Universitäten wird abseits von Praxis- oder Auslandssemestern dominiert von theoretischen Lehrinhalten. Das bereitet je nach Studienfach nur bedingt gut auf das spätere Berufsleben vor. Die Lehre an Sport, Kunst- und Musikhochschulen schlägt diesbezüglich einen gänzlichen anderen Weg ein. Studenten an einer Sporthochschule werden zwar auch mit viel Theorie konfrontiert, die allerdings mit einem hohen praktischen Sportanteil wieder ausgeglichen wird. Der Unterricht an Kunst- und Musikhochschulen ist ebenfalls eine Balance aus Theorie und Praxis. Fächer wie Kunstgeschichte und Designtheorie sind genauso Inhalt des Lehrplans wie Aktzeichnen und digitale Entwurfstechniken. Aber auch Harmonielehre, Hörerziehung, Spieltechniken und Improvisation werden gelehrt.
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