Die Entscheidung für einen Beruf ist schwer. Geht es um ein Studienfach, ist sie noch einmal erschwert, weil es meist für eine fachliche Richtung, sehr viele Spezifizierungen, sprich Studiengänge gibt. Manchmal ergibt sich auch aus der Berufspraxis der Wunsch, einen zusätzlichen akademischen Abschluss zu erwerben. Dies ist in der heutigen Zeit glücklicherweise leichter möglich, als noch vor ein paar Jahren. Präsenzseminare wurden ins Internet verlegt und Dank der Digitalisierung sind Interaktion und Kommunikation viel schneller möglich.
Studieren ist für viele leider immer noch eine Frage des Geldes. Wer seinen Lebensunterhalt mit Studentenjobs finanzieren muss, hat es gerade in der aktuellen Zeit sehr schwer, dies leisten zu können. Viele Bereiche, die für Studenten attraktiv sind (Gastronomie, Handel, Kino) sind pandemiebedingt geschlossen. Steht die Entscheidung an, nach dem Bachelor noch den Master zu machen, sehen einige am ehesten die Notwendigkeit, sich einen Job suchen zu müssen.
Es ist nicht erforderlich, sein Studium deshalb gleich auszusetzen. Ein Fernstudium, mit auf Berufstätige zugeschnittenen Studienmodellen, können berufsbegleitend zum Masterabschluss (MBA) verhelfen. Die Finanzierung kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Ein Tipp: Arbeitgeber haben durchaus das Interesse daran, dass ihre Mitarbeiter sich eigeninitiativ weiterbilden und sind hier ggf. zur Unterstützung bereit. Ansonsten gibt es verschiedene Angebote zur Förderung beruflicher Bildung, die je nach Wahl des Studienanbieters und Studiengangs, genutzt werden können.
Das Studium selbst wird berufsbegleitend absolviert, was mit einem erhöhten Arbeitsaufwand einhergeht. Doch mit einem guten Zeit- und Selbstmanagement, ist es durchaus machbar, sich tagsüber seiner Arbeit zu widmen und sich abends, an Wochenenden oder im Bildungsurlaub, die Inhalte des Studiums anzueignen. Die Dauer des Fernstudiums weicht nicht nennenswert von der des Direktstudiums ab, was diese Art des Masterstudiums so attraktiv für Interessenten macht.
Der finanzielle Aspekt ist oft einer der Gründe, der die Entscheidung beeinflusst, den Masterstudiengang berufsbegleitend zu belegen. Daher ist es natürlich auch ein großer Vorteil, bereits Geld zu verdienen, während noch studiert wird. Themen wie Sozialversicherungen und Arbeitsausfall im Pandemiefall sind dann deutlich besser geregelt. Selbst wenn es keine Zuschüsse wie Aufbaustipendien etc. gibt, sind die Chancen, bei einer Bank einen Kredit für die Weiterbildung zu bekommen, deutlich besser, wenn ein Arbeitsvertrag nachgewiesen werden kann.
Theoretische Inhalte lassen sich aufgrund der Praxisnähe besser erfassen und das Lernen kann dadurch leichter fallen.
Je nach Studienangebot, kann sogar im eigenen Lerntempo gearbeitet werden, was die Studiendauer verkürzen kann. Zudem sind Vorlesungen ggf. auch zeitlich flexibel abrufbar, so dass freie Tage oder Gleitzeit genutzt werden können, um dem eigenen Biorhythmus entsprechend, zu lernen.
Wege zu Bildungsträgern können aufgrund von Onlinevorlesungen entfallen. Das spart Zeit und Fahrtkosten. Einige Anbieter haben auch flexible Einstiegsangebote, so dass nicht auf Semesterbeginn gewartet werden muss, wenn die Entscheidung gefallen ist.
Trotz einer Arbeitsstelle gilt der Studierendenstatus, der zu kulturellen Einrichtungen, Messen oder ähnlichem, den Zugang zu besonderen Konditionen erlaubt und ggf. auch die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln vergünstigt (Semestertickets).
Die Abschlüsse sind in der Regel gleichwertig anerkannt. Bei Bewerbungen entnehmen Arbeitgeber dem Umstand, dass ein Bildungsabschluss neben einer Anstellung erlangt wurde, dass der Bewerber belastbar, motiviert und zielstrebig ist.
Auch Fachkräfte, die bereits längere Zeit im Arbeitsleben stehen, können den Zugang zu diesen Studiengängen problemlos bekommen, ohne ihre Lebensumstände gravierend verändern zu müssen. Es ist gar keine Seltenheit, dass sich erst nach einigen Jahren der Berufserfahrung der Wunsch ergibt, sich weiterzubilden und den Master zu machen. Eine Rückkehr an die Universität gestaltet sich in der Regel schwierig, ein Studiengang an einer Berufsakademie hingegen, ist bei Vorliegen der Zulassungsvoraussetzungen, leicht möglich.
Stellenangebote enthalten immer häufiger den Zusatz: Masterabschluss von Vorteil. Bei einigen Berufen ist er sogar vorgeschrieben. Doch selbst wenn es keine Vorschrift gibt, mit dem Masterstudium werden Fachkenntnisse vertieft, die den Zugang zu Führungspositionen ermöglichen. Einige Unternehmen verzichten inzwischen auf das Traineeprogramm, wenn ein Masterabschluss vorliegt. Das ist natürlich vor allem für ältere Absolventen von Vorteil.
Auch finanziell zahlt sich der höhere Abschluss natürlich meist aus, vor allem, wenn der Master mit mehr Verantwortung im Beruf einhergeht.
Das Grundstudium mit dem Bachelorabschluss ist eine Einführung in die Grundlagen des Fachs und eröffnet erste Einblicke in jeden Fachbereich, ohne in die Tiefe zu gehen. Das Masterstudium erlaubt in der Regel auch, sich auf eine bestimmte fachliche Richtung zu konzentrieren und sich dadurch zum Spezialisten ausbilden zu lassen. Langfristig ließe sich hier sogar eine Promotion anschließen. Die bliebe zwar auch einem Bachelor nicht verwehrt, doch Hochschulen haben für Bachelors erschwerte Zugangsbedingungen, wie eine Prüfung, die es zu bestehen gilt. Master werden üblicherweise ohne diese Prüfung zur Promotion zugelassen.
Die Doppelbelastung bewältigen
So wie Arbeitgeber den Willen zur Weiterbildung begrüßen, so sehr wollen sie aber auch die Leistungsfähigkeit und Arbeitsergebnisse trotz Studium gesichert wissen. Je nachdem, wie die private Situation ist, kann diese Doppel- oder sogar Mehrfachbelastung sehr anstrengend sein. Umso mehr, wenn die Familie bereits gegründet ist und Kinder zu versorgen sind.
Hier helfen klare Regeln und ein gutes Netzwerk. Offene Gespräche, auch mit den Eltern von Freunden der Kinder, wecken Verständnis für die Situation. Die Zeit des Fernstudiums ist zeitlich begrenzt, so dass viele organisatorische Aufgaben, durch einen Zeitplan optimal verteilt werden können. Es spricht nichts dagegen, die Kinder auch einmal bei Freunden übernachten zu lassen. Großeltern und Familienangehörige schaffen sicher auch einmal mit Tierparkbesuch oder anderen Aktionen die ein oder andere „Lernzeit“ für den Studierenden.
Fachliche Hilfe gibt es ebenfalls. Nicht nur Schüler können Nachhilfe bekommen, sondern auch Studierende. Schulkinder genießen es ggf. sogar, mit den Eltern zusammen „Hausaufgaben“ zu machen.
Fazit: Der Masterabschluss bietet viele Vorteile für die Karriere. Ein Fernstudium entlastet vor allem finanziell, weil es berufsbegleitend absolviert werden kann. Es eignet sich auch für Bachelors, die bereits mehrere Jahre im Arbeitsleben stehen. Zudem dauert es nicht länger, als ein Direktstudium. Mit Organisation und Zielstrebigkeit lassen sich alle Alltagsprobleme von der Kinderbetreuung bis zu Lernschwierigkeiten bewältigen. Die Akademien haben in der Regel auch ein offenes Ohr für ihre Studierenden und wissen, wo Hilfe zu finden ist. Es gibt Förderangebote für die berufliche Bildung, die geprüft werden sollten, damit das Studium nicht von wirtschaftlichen Sorgen begleitet wird.
Die offizielle Hotline des Deutschen Studentenwerks ist erreichbar
von montags bis freitags 8 - 20 Uhr (kostenfrei).
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