Zwischen Vorlesung, Seminar und Hausarbeit haben viele Studenten in der Regel auch noch einen Nebenjob, um die Semester– oder Studiengebühren zu bezahlen. Zeit gehört damit bei den meisten Studierenden zu den Komponenten, die nie in ausreichender Menge vorhanden sind. Das Jonglieren von Tätigkeiten ist daher eine Fähigkeit, die Studenten und Studentinnen neben dem Bachelor oder Master während ihrer akademischen Laufbahn zusätzlich erlernen.
Noch mehr Struktur und Organisation sind gefragt, wenn sich ein weiterer wichtiger Faktor zu den genannten To-Dos auf der täglichen Liste gesellt. Wer vor oder während des Studiums schwanger wird, muss nach der Geburt ausreichend Zeit für sein Kind einplanen. Wie das funktionieren kann und wie es um die Kinderbetreuung im Studium bestellt ist, verrate ich dir gleich:
Ein Studium ist nicht billig – vor allem, wenn es in einer anderen Stadt als in der Heimat absolviert wird. Neben Studien- oder Semestergebühren kommen dann in der Regel auch Miete und Nebenkosten zu den monatlichen Ausgaben hinzu, sodass die meisten Studenten auf viele Dinge verzichten, um sich die akademische Weiterbildung leisten zu können. Ein Nebenjob ist hier oft sehr hilfreich.
Vor Allem Mütter im Studium haben Schwierigkeiten, einen Job neben dem Studium auszuüben, weil dann in der Regel die Zeit für das eigene Kind fehlt. Fehlen hier sowohl der Partner mit Einkommen als auch die Unterstützung der Eltern, kann es finanziell eng werden. Studentinnen haben jedoch die Möglichkeit, auf eine Elterngeld-Pauschale von 300 Euro zurückzugreifen. Hierbei handelt es sich um einen Mindestbetrag, der vom BAföG nicht angerechnet wird. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, beispielsweise Wohngeld oder Sozialgeld zu beantragen sowie einen Zuschlag für die Kinderbetreuung beim BAföG zu erhalten. Der Kinderbetreuungszuschlag, steht BAföG-Empfängern auch dann zu, wenn sie ihre Kinder selbst und (noch) nicht fremdbetreuen lassen. Hier findest du weitere ausführliche Tipps zur Studienfinanzierung mit Kind.
Rechtlich greift seit Anfang des Jahres 2018 das Mutterschutzgesetz auch ganz offiziell für Studentinnen. Folglich müssen Universitäten und Fachhochschulen sich zusätzlich zu ihren Angestellten, auch um ihre studierenden Mütter kümmern, damit diese sich durch die Geburt keinen Nachteilen im Studium gegenübersehen. Damit sind beispielsweise Prüfungstermine gemeint, die in der rund um den voraussichtlichen Geburtstermin geplant sind. Betroffen sind davon alle Prüfungen und Lehrveranstaltungen sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und acht Wochen nach der Geburt. Bei einer Frühgeburt dauert der Mutterschutz sogar zwölf Wochen. Aktuell gibt es noch keine einheitlichen Regelungen, wie schwangere Studentinnen im Mutterschutz geprüft werden sollen. Allerdings bestände die Möglichkeit, alternativ eine Hausarbeit zu schreiben, was auch schwanger oder mit Kind am Schreibtisch zuhause funktioniert.
Alleinerziehende Studierende stellen sich während der akademischen Ausbildung zahlreichen Herausforderungen, die ihre Mitstreiter nicht absolvieren müssen. Es bedarf einer großen Menge an Organisationstalent, Flexibilität und Geduld, um das Studium mit Kind zu meistern. Aus diesem Grund sind studierende Mütter oftmals späteren Belastungen im Beruf besser gewachsen, da die Doppelbelastung schon früh ein Thema war. Multitasking gehört beispielsweise zu den Eigenschaften, die Mütter im Studium in Perfektion erlernen. Trotzdem ist es nicht einfach, Kind und Studium zu vereinbaren.
Grundsätzlich ist es mal nicht ganz so schlimm, wenn der kleine Schatz neben Mama oder Papa in der Vorlesung sitzt und malt. Generell ist das aber kein Dauerzustand für studierende Eltern. Zum einen ist die Konzentration nicht ganz so, wie sie sein sollte, da Mama natürlich immer mit einem Auge über das Kind wacht. Zum anderen benötigen Kinder die gesamte Aufmerksamkeit ihrer Eltern – und zwar ungeteilt. Außerdem ist es kein Geheimnis, dass der Studiengang nicht nur aus einer Person besteht. Das heißt, dass die Konkurrenz einem Studenten stets im Nacken sitzt. Schließlich lernt jeder Einzelne für einen guten Job in der Zukunft, sodass der Konkurrenzdruck wahnsinnig hoch ist.
Um das Familienleben mit dem Studium zu vereinen, gibt es kurz- und langfristig eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder wird der Nachwuchs während der Unterrichtszeiten in der Uni von der eigenen Familie (Mutter, Vater oder Großeltern) oder dem Partner betreut oder die Eltern müssen sich um eine externe Kinderbetreuung bemühen. Einen Kitaplatz oder Tagesmutter kurzfristig zu finden ist oftmals fast ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wenn Jugendämter und Studentenwerke bei der Suche hilfreich sind, empfiehlt es sich, zusätzlich Ausschau nach Babysittern über zuverlässige und vertrauenswürdigen Online-Portale, die Kinderbetreuung anbieten, die zu halten. Vorteil ist, dass hiermit auch Zeiten abgedeckt werden können, in denen Kitas und Tagesmütter nicht helfen reichen z.B. bei Seminaren an Wochenenden oder am Abend. Gerade in der Prüfungszeit kollidieren Kitaschließzeiten und Klausurtermine allzu gern.
Wie bereits erwähnt, gibt es Online Portale wie z.B. Yoopies, die Babysittern und Eltern helfen, zueinander zu finden. Hier haben Eltern die Möglichkeit, in einer Datenbank verifizierte Benutzerprofile von potenziellen Betreuern für ihr Kind zu recherchieren und dort schnell einen geeigneten Babysitter für die individuellen Bedürfnisse zu finden. Dazu gehört auch Gehalt als auch einen Zeitplan zu vereinbaren, sodass alles im Vorhinein geklärt ist.
Und das Schöne ist, dass die Kinderbetreuung in der Region via Stadt oder Postleitzahl gesucht werden kann, sodass in der Regel auch keine langen Anfahrtswege für die studierenden Eltern entstehen. Diese Portale erleichtern den Müttern und Vätern den Alltag und helfen, qualifizierte Babysitter in ihrer Nähe zu finden, denen die Familien ihre Kinder anvertrauen können. Denn gerade das Vertrauen spielt dabei eine große Rolle. Es hilft leider nicht weiter, wenn das Kind zur Betreuung abgegeben wird und trotzdem während der Vorlesung oder des Lernprozesses stetig nachgefragt wird, ob alles in Ordnung ist.
Wenn du gut mit Kindern kannst und noch Kapazitäten für einen Nebenjob hast, kannst du dich auch selbst als Babysitter bei Yoopies registrieren. Die Arbeitszeiten sind flexibel in Absprache mit den Eltern der zu betreuenden Kinder und die Gehaltsauszahlung erfolgt wöchentlich. Ideal also, wenn du kurzfristig Geld brauchst, um z.B. deine Rückmeldegebühren oder deine nächste Miete fristgerecht zu überweisen.
Tipp: Für weitere Informationen, empfehle ich dir die kostenlose Broschüre zu den Themenbereichen „Ausbildung, Studium und Elternschaft“ des Bundesministriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Hier wird über die Verbesserung von Elternschaft und Erwerbstätigkeit, Aus- sowie Weiterbildung informiert. Es geht vor allem darum, die Betreuungsangebote für verschiedene Altersstufen und nicht nur für Nachwuchs unter 13 Jahren auszuweiten. Beispielsweise in Form von ganztätigen und insbesondere beitragsfreien Angeboten.
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