Eltern, die studieren möchten, stehen vor großen Herausforderungen. Doch Familie und Studium unter einen Hut zu bringen, ist durchaus möglich. Wenn du wissen willst, wie das funktioniert, kann dir unser Ratgeber hoffentlich weiterhelfen.
Wer studiert und Kinder hat, ist meist einer enormen Doppelbelastung ausgesetzt. Denn zwischen den Vorlesungen wollen die Kinder betreut und versorgt werden. Nebenbei musst du einkaufen, dich um den Haushalt kümmern und auch noch für die nächste Prüfung lernen. Vielen Eltern erscheint es deswegen nahezu unmöglich, studieren zu gehen. Wer diszipliniert ist und sein Ziel genau vor Augen hat, kann es natürlich trotzdem schaffen. Besonders gut eignet sich ein Studium an einer Fernhochschule. Das kann nämlich vollständig online stattfinden, was große Vorteile mit sich bringt.
Wenn du dich an einer Fernhochschule einschreibst, kannst du von zu Hause aus lernen und sparst dir so jeden Tag den Weg hin und zurück. Es macht auch nichts, wenn deine Haare aufgrund des Alltagsstresses nicht richtig sitzen oder du nur eine Jogginghose trägst. Hinzu kommt, dass du dein Studium oft sehr flexibel gestalten kannst, sodass es sich gut in deinen Alltag als Elternteil integrieren lässt. So kannst du zum Beispiel an Veranstaltungen teilnehmen, wenn dein Baby gerade Mittagsschlaf hält oder wenn das Kleinkind in der Kita ist. Die Semesterpläne sind bei Fernhochschulen in der Regel sehr beweglich und bieten mehr Spielraum. Zugleich ist es meist unkompliziert möglich, das Studium bei Bedarf zu verlängern.
Ein geeigneter Zeitpunkt, das Studium mit Familie anzugehen, ist die Elternzeit. In dieser Phase musst du dir auch nicht so viele Gedanken um die Finanzen machen. Denn wenn du vorher gearbeitet hast, erhältst du Elterngeld. Da pro Kind bis zu drei Jahre Elternzeit genommen werden können, lässt sich in dieser Phase durchaus ein Studium durchführen. Allerdings solltest du immer bedenken, dass du auch dein Kind betreuen musst und dementsprechend nicht immer 100 % in das Studium investieren kannst. Plane also realistisch und überfordere dich nicht! Nur wenn du mit deiner Energie sorgfältig umgehst, kannst du sowohl Studium als auch Kinderbetreuung bewältigen, ohne dass du vor lauter Stress nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht.
Auch wenn du von zu Hause aus studierst, brauchst du ein gutes Zeitmanagement und Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Zwar kannst du deine Veranstaltungen an einer Fernhochschule in der Regel recht flexibel planen, dennoch musst du Zeit finden, an ihnen teilzunehmen. Auch Prüfungen müssen natürlich absolviert werden. Eine gute Organisation ist also Voraussetzung für das Gelingen deines Studiums. Kümmere dich um die Kinderbetreuung und spreche dich genau mit deiner Partnerin oder deinem Partner ab. Auch die Großeltern sind eine willkommene Stütze. Oft freuen sie sich, wenn Sie Zeit mit den Enkelkindern verbringen dürfen und übernehmen gerne für ein paar Stunden die Betreuung. Dann kannst du in Ruhe lernen und deine Kinder haben Spaß mit Oma und Opa.
Eltern sind auch ohne Studium oft schon überfordert. Vor allem wenn die Kinder noch sehr klein sind, nagen schlaflose Nächte am Nervenkostüm. Deswegen ist es wichtig, dass es auch im Alltag als studierendes Elternteil immer noch kleine Momente der Erholung geben kann. Wenn ein paar Minuten Zeit übrigbleiben, musst du diese nicht jedes Mal mit Lernen füllen. Nimm dir eine kleine Auszeit und gehe zum Beispiel mit deinem Kind eine Runde spazieren. Dann bekommst du den Kopf frei und dein Nachwuchs ist auch direkt versorgt. Lade dir eine Freundin oder einen Freund zum Kaffeetrinken ein oder setze dich für einen Augenblick auf die Terrasse, atme tief durch und tue einfach gar nichts.
Auch wenn es schwerfällt, zwischendurch loszulassen, ist es dennoch essenziell, dass du dir Pausen gönnst. Sonst sind deine Batterien bald ausgebrannt, sodass du weder für das Studium noch für die Familie Kraft hast. Natürlich wird es viele angespannte Phasen geben. Wenn du zum Beispiel auf eine Prüfung lernst und dein Kind ausgerechnet in dieser Woche einen Magen-Darm-Infekt bekommt, ist Stress vorprogrammiert. Doch wenn die harten Tage wieder vorübergehen, solltest du dich selbst daran erinnern, dass du eine Pause brauchst.
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