Studieren wird seit Jahren auch in Deutschland immer teurer. Doch hohe Studienkosten sollten nicht vor einer akademischen Ausbildung abschrecken. Denn an vielen Kosten im Rahmen eines Studiums beteiligt sich der Staat. Hier erfährst du, wie du dir mit deiner Studentensteuererklärung viele Studienausgaben zurückholen kannst.
Alle Ausgaben, die eindeutig im Zuge einer Ausbildung oder eines Studiums entstehen, zählen zu den sogenannten Werbungskosten, wenn du vor deinem Studium bereits eine Ausbildung abgeschlossen hast. Das Bundesverfassungsgericht hat am 10.01.2020 entschieden, dass Kosten für die Erstausbildung als nicht als Werbungskosten abgesetzt werden dürfen, sondern als Sonderausgaben anzusetzen sind. Sonderausgaben können im Gegensatz zu Werbungskosten nur in dem Jahr geltend gemacht werden, in dem sie angefallen sind und auf 6000 Euro begrenzt.
Werbungskosten dagegen, können pauschal in Höhe von 1.000 € jährlich oder in tatsächlicher Höhe in unbegrenzter Höhe steuerlich geltend gemacht werden. Sie führen letztlich zu einer Steuererstattung. Natürlich zahlt der Fiskus nur dann Steuern zurück, wenn auch bereits Steuern abgeführt wurden. Wenn du allerdings für dein Studium mehr ausgibst, als du einnimmst, macht du während des Studiums Verluste. Die kannst du später geltend machen, sobald du mehr verdienst. Dieser Vorgang nennt sich Verlustvortrag. Da dies nur Werbungskosten betrifft, werden die Kosten deiner Erstausbildung leider nicht beim Verlustvortrag berücksichtigt.
Vereinfacht gesagt, funktioniert ein Verlustvortrag wie folgt: Du machst für jedes Jahr eine Steuererklärung, auch wenn du kein steuerpflichtiges Einkommen hattest. Du teilst damit dem Finanzamt mit, wie hoch deine Ausgaben fürs Studium waren (=Verluste).
Ganz wichtig ist dabei, dass das Häkchen im Steuerformular ganz oben bei „Feststellung des verbleibenden Verlustvortrages“ gesetzt ist. Ich habe das lange Zeit nicht gewusst, das Kreuz nicht korrekt gesetzt und damit eine Menge Geld verschenkt. Hast du deine Steuererklärung korrekt ausgefüllt, merkt sich das Finanzamt deinen Verlust für später. Sobald du nach Berufseinstieg deine erste Steuererklärung machst, werden die über die Studienjahre angesammelten Verluste mit der von dir gezahlten Einkommensteuer verrechnet und du bekommst deine Studienkosten erstattet. Der Verlustvortrag kann damit auch als eine Art Steuerbonus für den Berufseinstieg bezeichnet werden.
Die Liste an studienbedingten Ausgaben bzw. Werbungskosten ist umfangreich. Zu den typischen Werbungskosten für Studenten zählen zum Beispiel:
Während bei den oben genannten Studienkosten das Finanzamt einen Nachweis in Form von Rechnungen oder anderen Belegen verlangen kann, gibt es auch viele Kosten, die nicht explizit nachgewiesen werden müssen. Folgende Pauschalbeträge kannst du ohne Vorlage von Nachweisen beanspruchen:
Daraus folgt, dass du z.B. auch dann Kontoführungsgebühren von der Steuer absetzen darfst, wenn du ein kostenloses Girokonto hast.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Steuererklärungen für die Studienjahre zu erstellen. Ganz klassisch mit den Steuerformularen der Finanzämter, mit Unterstützung von Steuer-CD-ROMs oder über einen Online-Anbieter. Ich selbst nutze seit etwa zehn Jahren ELSTER, die offizielle Steuersoftware der deutschen Finanzämter, da mir kostenpflichtige Steuerprogramme nicht unbedingt besser erschienen. Allerdings schrieben mich in den letzten zwei Jahren gehäuft StudierenPlus-Fans an und fragten mich nach meiner Meinung zu spezifischer Studenten-Steuersoftware. Wie immer ist mir euer Wunsch Befehl. Also testete ich die wahrscheinlich bekannteste Steuersoftware für Studenten, um mir ein Bild davon zu machen und sie mit den mir vertrauten ELSTER und WISO Steuer zu vergleichen.
Was soll ich sagen? studentensteuererklärung.de hat mich positiv überrascht, wenn auch nicht so geflasht, als dass ich jetzt jedem Studenten ausnahmslos raten würde, sofort sein ganzes Geld für Steuersoftware auszugeben. Ich bin keine idealtypische Studentin. Ich habe vor dem Studium sieben Jahre in Vollzeit gearbeitet und mache nun schon zum 16. Mal meine Steuererklärung. Ich musste früh lernen meine Steuererklärung irgendwie selbst in den Griff zu bekommen.
Solch hilfreiche Software wie Studentensteuererklärung gibt es erst seit kurzem und mittlerweile bin ich so gut darin, dass ich es auch ohne kann, aber ich musste es halt auf die harte Tour lernen. Du kannst es dir aber leichter machen als ich. Wenn du wenig bis keine Erfahrung mit Steuererklärungen hast, steigert eine Software wie Studentensteuererklärung deine Chancen auf eine Steuerrückzahlung wahrscheinlich ungemein. Mal abgesehen, von der vielen Zeit und den Nerven, die du bei der Erstellung deiner Steuererklärung sparst.
Studentensteuererklärung übersetzt umständliches Amtsdeutsch und komplizierte Formulare in einfach verständliche Fragen. Die du einfach beantworten kannst, ohne ewig googeln zu müssen, was die nun überhaupt von dir wollen. Außerdem werden absetzbare Pauschalen automatisch eingefügt. Auch dafür musst du dich hier nicht lange recherchieren. Ein einfach zu bedienendes Steuer-Tool wie dieses leitet dich in Interviewform in wenigen Schritten durch deine Steuererklärung. Außerdem rechnet dir das Tool in Echtzeit vor, wie hoch deine voraussichtliche Steuererstattung sein wird.
Du kannst die Studentensteuererklärung jederzeit selbst kostenlos testen. Du zahlst erst, wenn dich die Software überzeugt hat und als treuer Leser von StudierenPlus erhältst du ganz automatisch Rabatt auf Studentensteuerklärung, egal für wie viele Steuererklärungen du diese Software nutzt. Aber Vorsicht: Das letzte Wort hat immer noch dein Finanzamt. Der Einkommenssteuerbescheid deines Finanzamtes kann hiervon durchaus abweichen.
Übrigens: Momentan können Steuererklärungen für die Studienzeit noch bis zu vier Jahre rückwirkend beim Finanzamt eingereicht werden. Verlustvorträge können sogar bis zu sieben Jahre rückwirkend angemeldet werden. Solltest du also bisher noch nie daran gedacht haben, eine Steuererklärung zu machen, oder schon mitten im Berufsleben stehen, kannst du dir immer noch deine Studienkosten zurückholen.
Vielleicht fragst du dich, warum du eine kostenpflichtige Steuersoftware nutzen solltest, wenn du deine Steuererklärung auch kostenlos machen kannst. Das habe ich mich genau gefragt. Deswegen hier eine Übersicht
Vergleich | ELSTER.de | Studentensteuererklärung.de |
---|---|---|
Betreiber | Bayerisches Landesamt für Steuern | wundertax GmbH |
Verfügbar | online | online |
Papierlose Übermittlung zu deinem Finanzamt | ja | ja |
Steuerrechner | ja | ja |
Tipps für die Abrechnung von Studienkosten | nein | ja |
Zeitaufwand pro Steuererklärung | 6 Stunden | 30 Minuten |
Normalpreis | kostenlos | |
Rabatt | nein | ja |
Die offizielle Hotline des Deutschen Studentenwerks ist erreichbar
von montags bis freitags 8 - 20 Uhr (kostenfrei).
Caro
das hat mir kurz vor knapp die Augen geöffnet (Frist für 2021 ist am 31.10.!)
Allerdings bin ich doch noch etwas verwirrt. Nach meinem Abi, habe ich eine Berufsausbildung gemacht (habe danach ein paar Jahre gearbeitet und war auf Reisen). Nun studiere ich seit 2020. Handelt es sich um ein Erststudium (= keine Werbungskosten also Sonderausgaben) oder um eine Zweitausbildung (= Werbungskosten), da ich ja bereits eine Ausbildung abgeschlossen habe?
Danke und LG
Caro
Juliane
Vielen Dank! Lese immer gern bei euch 😊
Mathias Todisco
wir haben zu deiner Frage ein Video erstellt: https://youtu.be/HZK_V1Cqwac Schau dort einfach mal vorbei.
An sich hast du vier Jahre Zeit eine Steuererklärung zu erstellen, wenn du nicht vom Finanzamt aufgefordert wurdest eine zu erstellen. Und mit dem Verlustvortrag macht es im Studium schon Sinn eine Steuererklärung zu erstellen.
Beste Grüße, Mathias
Was denkst du?