Besonders Studenten kennen das Phänomen: Der Tag ist von anderen Aufgaben freigeschaufelt, der Schreibtisch aufgeräumt und vor einem liegt das leere Blatt Papier oder es blinkt der Cursor im Schreibprogramm. Die Motivation stimmt und eigentlich kann es losgehen mit dem Schreiben. Doch jeder Satz klingt verkehrt, kein Einstieg will gelingen und inhaltlich ist auch nicht viel zu holen.
Also aufstehen, Kaffee machen, Saugen, Serie gucken und das Ganze noch mal von vorn. Doch wieder kommt einfach nichts Sinnvolles dabei rum. Die Motivation hat sich bereits längst verabschiedet und die Laune ist im Keller. Klassischer Fall von Schreibblockade. „Wie komme ich wieder raus aus diesem Loch?“, fragt sich so mancher. Wir haben ein paar Tipps.
Schreibblockaden können in verschiedenen Arten auftreten. Mal wollen einfach die Worte nicht zusammenpassen, in anderen Fällen macht das Geschriebene keinen Sinn oder es kommt kein anständiger Satz auf dem Papier an. Die Gründe können entweder psychologischer oder inhaltlicher Natur sein.
Der häufigste Grund für eine psychologische Schreibblockade ist Stress. Die Erwartungshaltung an den eigenen Text ist enorm und der Autor zensiert das Geschriebene selbst, streicht es durch und hält es für ungenügend. Auch mangelnde Motivation und die Tendenz, sich von Kleinigkeiten ablenken zu lassen, fällt in diese Kategorie. Ironischerweise ist die Lösung in beiden Fällen noch mehr Stress. Wenn die Deadline näher rückt, verschiebt sich der Fokus. Ziel ist es, fertig zu werden. Die Perfektion tritt in den Hintergrund und der Verfasser findet sich mit dem ab, was er geschrieben hat. Im Nachhinein stellt er zudem oft fest, dass das Ergebnis wesentlich besser geworden ist, als ihm zunächst bewusst war. Auf dieselbe Weise wird auch die Motivation angeschoben. Der näher rückende Abgabetermin verringert das Zeitfenster und zwingt zur Konzentration, Kleinigkeiten treten in den Hintergrund.
Bei inhaltlichen Problemen ist die Lage wesentlich einfacher. Entweder, Sie verfügen über zu viele Informationen und wissen nicht, wo Sie anfangen sollen. Oder aber es sind zu wenige. Im letzteren Falle hilft nur, sich weitere Quellen zu besorgen. Da Sie vermutlich schon im Internet nach etwas Verwertbaren gesucht haben, hilft es wohl Nichts: Sie müssen sich aufraffen und in einer Bibliothek nach Material suchen. Auch Fachzeitschriften oder ein Gespräch mit einem Dozenten bringen erstaunliche Einblicke. Haben Sie hingegen zu viele Informationen gesammelt, fehlt Ihnen Struktur. Mindmaps, Inhaltstabellen oder Stichpunktlisten ordnen die Datenmengen und Sie haben auch gleich eine Vorlage für den weiteren Text.
Es gibt eine ganze Reihe von Methoden, die dabei helfen können, die einmal entstandenen Blockade sinnvoll zu durchbrechen. In fast allen Fällen ist der Sinn der Übung, das Gehirn auf eine andere Spur zu lenken und sich so von eingefahrenen Wegen zu lösen.
Nutzen Sie anstatt des Computers ein Blatt Papier oder umgekehrt. So bringen Sie sich visuell auf eine andere Ebene, was auch Ihrem Gehirn hilft, neue Ideen zu entwickeln.
Schreiben Sie alles auf, was Ihnen gerade durch den Kopf schwirrt und bringen Sie es zu Blatt Papier. Sie werden sehen, dass zahlreiche sinnlose Gedanken so verschwinden und Sie sich besser konzentrieren können.
Wenn nichts mehr hilft, braucht es Unterstützung von außen. Ein Coaching durch professionelle Schreiber kann in diesem Fall die Lösung sein, um den eigenen Schreibprozess wieder in Gang zu bringen. Besonders bei Abschlussarbeiten unterstützen professionelle Lektoren mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen. Natürlich machen die das nicht kostenlos, dafür aber umso besser. Kein Vergleich zu Freunden und Familie, wenn die nicht zufällig wissenschaftliche Arbeiten publizieren und falls doch, lassen die sich ebenfalls durch Lektoren unterstützen. Vier Augen sehen eben mehr als zwei. Und lieber von jemandem Kritik einstecken, dessen Meinung keine negativen Konsequenzen mit sich ziehen.
Bei einer Schreibblockade sollte niemand einfach aufgeben. Es gibt immer Wege, das eigenen Gehirn zu überlisten und weiterzumachen. Und wenn alle Selbstmotivation nichts mehr hilft: Manchmal gibt es halt so Tage, da lohnt es sich, die Arbeit auf morgen zu schieben.
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