Eine mündliche Prüfung erfordert etwas anderes von dir als Klausuren und Hausarbeiten. Ziel der mündlichen Prüfung ist es, im Rahmen eines Prüfungsgesprächs nachzuweisen, dass du dir Kenntnisse zu einem oder mehreren Themen angeeignet hast. Von zentraler Bedeutung für den Erfolg in einer mündlichen Prüfung ist es, das Prüfungsthema möglichst genau zu kennen. Im Optimalfall schaffst du es, darüber länger frei zu reden, als es erforderlich ist. So etwas kannst du vorher üben.
Die genauen Bedingungen für eine mündliche Prüfung variieren von Hochschule zu Hochschule und von Studiengang zu Studiengang. Sorge dafür, dass du diese Formalien kennst. Es kann zum Beispiel sein, dass du dich im Vorfeld der Prüfung oder bei der Anmeldung gegen Zuhörer aussprechen kannst oder ähnliches. Nutze solche Regelungen, falls deine Prüfungsordnung dies vorsieht. Sehr wichtig für Studenten mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen kann die Beantragung von Nachteilsausgleichen sein.
Wenn du die Möglichkeit dazu hast, suche die Literatur für die mündliche Prüfung selbst aus. Auf diese Weise kannst du schon im Vorfeld am Erfolg deiner Prüfung arbeiten. Suche Literatur aus, mit der du gut zurecht kommst. Eine sehr gute Quelle dafür kann zum Beispiel SpringerLink sein. Wenn du elektronische Quellen nutzen darfst, bietet es sich an, diese zusammen mit einer Literaturliste an deinen Prüfer per E-Mail zu schicken, damit er diese genehmigt. Eine Literaturliste lässt sich leicht mit einem Literaturverwaltungsprogrammen erstellen. Dies erleichtert deinem Prüfer die Arbeit und erhöht eventuell deine Chancen, dass er deine Literaturvorschläge akzeptiert.
In einer mündlichen Prüfung kannst du das Gespräch lenken. So kannst du Dinge wiedergeben, die du sicher gelernt hast. Natürlich musst du die Fragen deines Prüfers beantworten. Und trotzdem kannst du immer, wenn es passt, Informationen einstreuen, bei denen du dir sicher bist. Dies gilt auch dann, wenn nicht explizit danach gefragt wurde. Nutze diese Möglichkeit, aber beantworte vor allem die Fragen deines Prüfers. Es ist auch zulässig, um die Wiederholung einer Frage oder um kurze Bedenkzeit zu bitten, wenn du einmal nicht weiter weißt.
Falls du im Vorfeld einer mündlichen Prüfung Angst entwickelst, kannst du dagegen etwas tun. Denke auch daran, dass dein oder deine Prüfer nichts davon haben, dich in der Prüfung durchfallen zu lassen. Auch diesen macht eine Wiederholungsprüfung zumeist keinen Spaß.
Zur Vorbereitung einer mündlichen Prüfung kann es hilfreich sein, selbst Fragen zu formulieren, die als Prüfungsfragen denkbar wären. Unter Umständen bist du dann weniger überrascht, falls solche bzw. ähnliche Fragen in der Prüfung gestellt werden.
Achte bei mündlichen Prüfungen darauf, seriös auszusehen. Dazu gehört angemessene Kleidung und ein gepflegtes Äußeres. Vermeide es, wie bei allen anderen Prüfungen auch, zu spät zu kommen. Bedenke dabei, dass bei mündlichen Prüfungen evtl. nur auf dich gewartet wird. Zu spätes Erscheinen zu einer Prüfung kann dazu führen, dass du sie nicht bestehst und ist unhöflich gegenüber deinem Prüfer. Im Gespräch selbst solltest du unbedingt darauf achten, sehr gut zuzuhören, damit du die Fragen deines Prüfers gut beantworten kannst. Achte auch darauf, in einer angemessenen Geschwindigkeit zu sprechen, d. h. weder zu schnell noch zu langsam. Wenn du bezüglich deines Sprechtempos unsicher bist, übe im Vorfeld alleine oder mit jemandem, dem du vertraust, für das Gespräch. Achte auf Augenkontakt zu Prüfer und Protokollant. Lass dich nicht davon verunsichern, wann und ob etwas aufgeschrieben wird. Daran kannst du ohnehin nicht erkennen, ob deine Antwort gut oder schlecht war.
Wenn du möglichst viel Sinnvolles sagst, musst du unter Umständen weniger Fragen beantworten. Außerdem vergeht dadurch die Zeit schneller.
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