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Klausuren schieben: Ist es wirklich nötig?

Klausuren schieben: Ist es wirklich nötig?

In folgende Situation kannst du dich sicherlich hineinversetzen: Du lernst für mehrere Klausuren gleichzeitig, manche Fächer hast du besser drauf, mit anderen kannst du dich gar nicht anfreunden. Klar, so geht es jedem mal. Die Klausur rückt immer näher und diese ganzen Fakten von diesem einem Fach gehen ins eine Ohr rein und aus’m anderen wieder raus. Nichts davon bleibt im Gehirn hängen. Du fängst an dich über dich selber zu ärgern

„Warum habe ich nicht früher angefangen zu lernen?“

„Ich wusste doch von Anfang an, dass dieses Fach schwer für mich zu lernen wird, wieso habe ich mich bloß mehr auf andere Fächer konzentriert?“

Und dann kommt der nächste und sehr böse Gedanke:

„Scheiß drauf, ich schieb die Klausur einfach und schreib zum nächsten Termin!“

Ein Sprichwort, welches deine Situation wahrscheinlich besser trifft, als du dir eingestehen magst. Mal ganz ehrlich, was erhoffst du dir davon, deine Tätigkeit zu verschieben? Was denkst du dir, dabei, wenn du mit dem Klausuren schieben liebäugelst? Die Chance stehen gut, dass du dir eine der folgenden 4 Lügen selbst auftischst:

4 schlechte Gründe fürs Klausuren schieben

1) „Nächstes Mal hab ich mehr Zeit und bin nicht so gestresst“

Ganz ehrlich? Das ist Schwachsinn! Irgendwas kommt immer dazwischen. Vielleicht hast du eine andere Klausur im Endeffekt dann nicht bestanden und musst diese dann auch noch wiederholen. Oder du musst noch andere Sachen für die Uni nebenbei machen. Außerdem musst du dich ja auch für die neuen Klausuren vorbereiten. Sind wir mal ehrlich: Der Vorsatz nächstes Semester oder für die nächste Klausur mehr zu lernen gehen doch erfahrungsgemäß immer in die Hose. Klausuren schieben ist hier in den allerwenigsten Fällen eine Lösung.

2) „Ich hab mich nicht gut genug vorbereitet, und schließlich möchte ich ja gut abschneiden.“

Die Aussage ist natürlich verständlich. Natürlich wollen wir mit einem guten Ergebnis aus einer Klausur kommen, wenn wir (fast) unsere ganze Freizeit dafür opfern, nur um diesen blöden Stoff in unseren Kopf zu kriegen. Aber wenn dir das Fach sowieso nicht liegt, ist es vielleicht gar nicht mal so schlimm mit einem 3-er Schnitt aus der Klausur rauszugehen, meinst du nicht? Und was für eine Garantie hast du, dass du dich nächstes Mal perfekt vorbereitet wirst? Außerdem weiß man im Endeffekt nie, wie gut man wirklich vorbereitet ist. Vielleicht kommt in der Klausur ja genau das dran, was du gelernt hast und die Lücken, die du nicht gelernt hast waren für den Prof auch nicht so wichtig. Die Klausur jetzt zu verschieben bedeutet im schlimmsten Fall auch, dass du ein ganzes Semester wiederholen musst. Ist dir das diese eine Note wirklich wert? Sollte es in deinem Fall wirklich ums bestehen gehen, dann check vorher, wann ggf. der nächste Wiederholungstermin wäre und ob es dann nicht doch besser wäre jetzt zu schreiben und wenn nötig und möglich vor Beginn des nächsten Semesters die Klausur zu wiederholen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Im nächsten Semester hast du definitiv noch mehr Stoff zu bewältigen.

3) „Nächstes Mal bereite ich mich besser vor und fange früher an.“

Das wirst du nicht. Ganz einfach. Lüge dich doch nicht selber an. Du wirst schön deine Semesterferien genießen und 1 Woche vor Semesterbeginn fällt dir ein, dass du ja vor ein paar Monaten diese eine Klausur geschoben hast. Und du wirst dich grün und blau ärgern – glaub es mir. Und dann denkst du vielleicht dran wieder zu schieben, weil du es vom Zeitmanagement wieder nicht auf die Reihe kriegst. Dazu gibt es hier nen ganz interessanten Artikel.

4) „Ich bin die ganze Zeit total krank und konnte mich gar nicht richtig vorbereiten!“

Wenn das der Fall ist, gebe ich dir mein Segen! Ich kenn das. Wenn man krank ist, ist man noch unmotivierter, als man sowieso schon in der Phase der Prüfungsvorbereitung ist. Und dann geht noch weniger in deinen Kopf rein. Außerdem: Gesundheit geht vor! Kurier dich schön aus und gebe beim nächsten Versuch ordentlich Gas!

Im übrigen vertritt Luisa eine ganz ähnliche Einstellung wie ich. Sie würde zu Klausuren allerdings trotz Krankheit nicht schieben, wenn sie sich vorher schon halbwegs darauf vorbereitet hat. Warum, erklärt sie dir in ihrem Video:

Fazit

Wenn du tatsächlich drüber nachdenkst, eine Klausur zu schieben, nehme dir das, was du dir gerade durchgelesen hast und was du in dem Video sehen konntest, bitte zu herzen. Alle Studenten haben Zweifel, und alle sind überfordert. Eine Klausur ist kein Ausweg aus einer stressigen Phase oder der Weg zu besseren Ergebnissen. Wenn du schiebst, musst du Monate später alles neu lernen. Wahrscheinlich hast du gar keinen Plan mehr, worum es in den Vorlesungen überhaupt ging. Wenn du nicht schiebst, kannst du dich vielleicht sogar noch an die Vorlesungen erinnern und daraus etwas mitnehmen. Und wenn du wirklich überhaupt nicht weiter kommst, können vielleicht ein paar Lernmethoden weiterhelfen. Das Eisenhower-Prinzip und die Pomodoro Technik sind immer eine gute Hilfe. Also denk dran: Die Klausur verschwindet nicht, indem du schiebst, also: Leg dich nicht auf die faule Haut, zieh es durch, dann ist es auch schneller vorbei!

 

Schonmal geschoben? Was haltet ihr davon?

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3 Kommentare

  • Hallo,

    vielen Dank für diesen Artikel. Wir haben im StuRa darüber diskutiert und einvernehmlich festgestellt, dass dieser Artikel unbedingt ergänzt werden sollte.
    Insbesondere in der Sozial- und Studienberatung haben wir noch weitere Probleme festgestellt, als die hier angesprochenen.
    Es ist keine Lösung (Bezug zum Text) alle Studierenden dazu aufzufordern, alle Prüfungen immer sofort zu schreiben.
    Es gibt einen erheblichen Teil, der genau bei dieser Handhabung das Studium definitiv nicht packen wird.
    Was ist mit den Studierendenvertreter der StuRa´s, AStA´s, FSR´e und co.? Sollen die aufhören die Studierenden beim Durchsetzen von rechtswidrigen Entscheidungen der BAföG-Ämter oder die Hochschulen zu unterstützen, nur damit sie ihren Abschluss in der Regelstudienzeit schaffen?
    Was ist mit den Studierenden, die sich um die Pflege von Personen kümmern müssen?
    Und, jetzt kommt ein großer Anteil: Was ist dem den Studierenden, die nicht zur IQ-Elite gehören und für ihr Studium kämpfen müssen und gezwungen sind, sich die Studienleistung auf einen größeren Zeitraum aufzuteilen? Soll man die vom Studium ausschließen?
    Sind euch die Quoten über die Studierenden bekannt, die ihren Abschluss in der Regelstudienzeit schaffen?

    Bitte seid euch bewusst, dass nicht jede/r euer Video anschaut... insbesondere wenn sie nach diesem Text vielleicht abgeschreckt worden.

    Bitte gebt den Studierenden doch das nötige "+" zum Studieren... aber bitte nicht so. ;)

    Soziale Grüße

    Referat Soziales des StuRa der HTW
  • Es gibt wohl keine herablassendere Art, als einen Beitrag mit diesem verfluchten Zwinkern zu beenden.

Was denkst du?