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Interkulturelle Kompetenz: Der wahre Grund für ein Auslandssemester

Interkulturelle Kompetenz: Der wahre Grund für ein Auslandssemester

Viele denken, ein Auslandssemester macht man, um seinen Lebenslauf zu pimpen. Überhaupt, sei der Lebenslauf super wichtig, um später einen guten Job zu finden, der einem viel Geld bringt und einen glücklich macht.

Und weißt du was? Das stimmt zum Teil. Aber eben auch nur zum Teil, denn die Vorstellungen dessen, wie ein guter Lebenslauf aussieht, was ein guter Job ist und was einen glücklich macht, ist aus meiner Sicht oftmals ziemlich naiv und einfach gedacht.

Wie der optimale Lebenslauf aussieht

Der optimale Lebenslauf erzählt eine Geschichte. Am besten eine spannende. Eine, die dazu verleitet mehr über einen Menschen wissen zu wollen, ihn oder sie kennenlernen zu wollen. Das ist die Aufgabe deines Lebenslaufs. Diese vermeidlich einfache Auflistung an Lebensstationen sagt mehr über dich und deinen Charakter aus als du denkst und erzählt im schlimmsten Fall gar nichts über dich.

Dein Lebenslauf muss nicht unbedingt geradlinig sein, um dir deinen Traumjob zu verschaffen. Ein krummer Lebenslauf kann dich viel weiter bringen als du denkst.

Auslandsaufenthalte verlängern in aller Regel deine Studiendauer. Was du im Ausland an der Uni inhaltlich lernst, kannst du dir genauso an der deutschen Uni geben.  Ganz ehrlich, dafür brauchst du nicht um die halbe Welt fliegen. Das werden dir alle Profs bestätigen.

So hat ein Auslandssemester auf den ersten Blick oftmals mehr Nach- als Vorteile. Es ist teuer und verzögert deinen Studienabschluss, was wiederum zu einem späteren Berufseinstieg und somit weniger Geld führt (weil eben später mit dem Geld verdienen angefangen wird).

Und trotzdem sind Auslandssemester auf Lebensläufen gern gesehen. Aber warum?

Es geht nicht darum möglichst schnell mit allem fertig zu sein, sondern darum seine Zeit sinnvoll zu nutzen. Das sage nicht nur ich, sondern auch Carsten Baumgärtner, Senior-Partner und Talent-Scout bei Boston Consulting, einem der größten Unternehmensberatungen weltweit, im Interview mit der FAZ.

Warum es zweitrangig ist, wo du dein Auslandssemester verbringst

Ich habe ein Semester mit Kind und Kegel in Bali verbracht. Ja ich weiß, das nimmt erstmal so keiner ernst. Harvard und Co. gibt's da nicht. Aber mein Lebenslauf erzählt dir auch keine Geschichte über Prestige und Statussymbole. Ich brauche kein Namedropping, um jemand zu sein, etwas zu können oder für etwas zu stehen.

Natürlich schadet es nicht Harvard oder das MIT im Lebenslauf zu stehen zu haben, aber seien wir ehrlich: Nicht jeder von uns kann oder will das. Wenn du es aber trotzdem versuchen willst, dann schau mal hier:

Der Wissenstransfer im Auslandssemester ist generell eher gering. Das ist ein altbekanntes Thema bei der Hochschulrektorenkonferenz und das erste, was uns Professor Passon von der FH Dortmund mitteilte als wir in Bali ankamen. Deswegen ist es auch nicht existenziell an welcher Uni man seinen Auslandsaufenthalt absolviert. Es überhaupt zu machen, das ist die eigentliche Herausforderung. ​

Wenn es an den Elite-Unis dieser Welt nicht klappt, sollte das also kein Grund für dich sein, das Projekt Auslandssemester komplett zu streichen. Es gibt noch genug andere Unis auf der Welt, die dich mit Kusshand nehmen.

Eine Anleitung für die Organisation eines Auslandssemesters in Bali habe ich dir schon zusammengestellt und so findest du bestimmt auch massig Infos zu anderen Destinationen im Netz. Davon abgesehen sind Auslandspraktika auch eine gern gesehene Alternative 😉

Internationale Bewerbungen

Solltest du im Ausland arbeiten wollen und deshalb Bewerbungsunterlagen übersetzen lassen müssen, empfehlen wir dir den Übersetzungsservice von Lingoking.  Lingoking übersetzt nicht nur deine Bewerbungsmappe in die gewünschte Sprache, sondern fertigt auch beglaubigte Übersetzungen offizieller Dokumente für dich an.

Was ich in meinem Auslandssemester in Bali gelernt habe

DANKBARKEIT und DEMUT

Ich habe ein geiles Leben. Jeden Tag. Und im Grunde habe ich dafür nichts geleistet. Ich hatte schlichtweg Glück in Deutschland geboren zu sein. Schon allein das macht 90% meines Erfolgs aus und dafür kann ich nichts. Das ist nicht mein Verdienst. Egal wie schlecht es mir hier in Deutschland geht, im Vergleich zum anderen Ende der Welt, lebe ich im Luxus.

Ich kann sauberes, frisches Trinkwasser aus der Leitung zapfen. Sollte ich nicht genug Geld verdienen, sorgt das Amt für ein Dach über meinem Kopf und eine Mahlzeit auf dem Tisch und wenn das nicht reicht, unterstützen zusätzlich gemeinnützige Organisationen. Im Falle eines medizinischen Notfalls werde ich im Krankenhaus sofort versorgt, selbst wenn meine Personalien nicht geklärt, meine Kreditkarte überzogen oder meine Versicherungskarte nicht auffindbar ist. Man wird mich nicht im Wartezimmer verbluten lassen. Ich muss nicht um mein Leben bangen, weil ich die falsche Religion, Sexualität oder Geschlecht habe.

Ich kann auf der Straße gegen die Regierung demonstrieren, wenn ich mit ihrer Politik nicht einverstanden bin und mich mit Autoritäten streiten, wenn ich eine andere Meinung vertrete. Ich kann selbst entscheiden, welchen Beruf ich ergreife. Naturkatastrophen sind in Deutschland vergleichsweise selten und Krieg kennen wir nur aus Geschichtsbüchern und den Nachrichten. All das ist in Indonesien und den meisten anderen Ländern der Welt nicht selbstverständlich. Wir leben in einem solch unverschämten Luxus, das wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.

Darum mein Fazit:

Solange unser größtes Problem das Wetter, Smartphones für Asylanten, Stillen vs. Flaschenmilch oder der Neid auf BAföG-Empfänger ist, haben wir keine Probleme. Lasst uns lieber dankbar für das sein, was wir haben und denen helfen, die weniger haben als neidisch auf diejenigen zu schielen, die mehr haben. Denn wie die Balinesen so schön sagen: „Gott kann man nicht kaufen.“

Ich werde diese Zeit niemals vergessen und wünsche dir von Herzen, dass du eines Tages auch die Chance hast so eine großartige Erfahrung zu machen.

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