Potsdam ist nicht nur die Landeshauptstadt von Brandenburg und die kleine Schwester von Berlin, sondern auch ehemalige Residenzstadt der Kaiser und Könige von Preußen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte es sich zu einer prachtvollen Residenzstadt, die vor allem kulturell viel zu bieten hat. Was sollte man in Potsdam gesehen haben? Potsdam hat sehr viele Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten für Aktivitäten – nicht nur die Touri-Klassiker. Wir zeigen Dir die besten Sehenswürdigkeiten in Potsdam, verraten Dir wo Du am besten die Luft der Preußischen Geschichte atmen kannst und wo es sich am gemütlichsten bummeln lässt. In Potsdam kann man dazu hervorragend leben und studieren. Beispielsweise am jungen Campus Potsdam der CBS, einer privaten Business School inmitten des Film-Viertels Babelsberg. Der Campus hat mehr die Atmosphäre eines Coworking-Spaces als einer staatlichen Universität oder Fachhochschule.
Potsdam selbst ist eine unterschätzte Studentenstadt, immerhin kommen auf 180.000 Einwohnerinnen und Einwohner üppige 25.000 Studierende. Es gibt also ein echtes und eigenständiges Studentenleben mit allen Vorteilen einer Großdtadt: Du kannst fast alles mit dem Fahrrad erreichen, man läuft sich auch mal ungeplant über den Weg, und wenn Deine Kommilitoninnen und Kommilitonen am anderen Ende der Stadt wohnen, bist Du keine Stunde unterwegs.
Keine Illusionen machen darf man sich in Hinblick auf billiges Wohnen in Potsdam: Als Insel mit viel Wasser drumherum sowie riesigen Parks bleibt nicht viel Platz für Wohnbebauung, und dass die Stadt sehr lebenswert ist, hat sich schon lange herumgesprochen. Außerdem gibt es in Potsdam viele spannende Firmen mit gut bezahlten Arbeitsplätzen, was die Möglichkeit eröffnet, während des Studiums in Potsdam einen sinnvollen Nebenjob für Studenten und nach dem Studium in Potsdam einen Karriereeinstieg zu finden.
Als Crashkurs für Erstis in spe – also nicht für Tagestouristen – haben wir ein paar Geheimtipps, Nicht-Geheimtipps, Unternehmungen und Sehenswürdigkeiten für euch zusammengestellt.
Viel Sonne, viel Wasser, und Ende Juni ist erst um 21:30 Uhr Sonnenuntergang – in Potsdam gibt es sehr viele Möglichkeiten für Tage am Beach und Sundowner. Das städtische Waldbad Templin liegt am Templiner See und hat einen Sandstrand, einen Bootsverleih und eine Wakeboard-Anlage. Das private Seebad Caputh liegt weiter südlich, am Schwielowsee, und bietet noch mehr Südsee-Flair. Zurück in der City ist das Strandbad Babelsberg am Tiefen See beliebt. Alle Strandbäder aufzuzählen wäre an dieser Stelle übertrieben. Es sind wirklich viele. Bei schlechtem Wetter kannst Du ins Hallenbad „blu“. Auch SUP-Verleiher gibt es einige an den Seen, sogar direkt in Potsdam, zum Beispiel am Yachthafen an der Schiffbauergasse.
Alles flach in Brandenburg? Natürlich nicht. Der Potsdamer Stadtteil Babelsberg hat tatsächlich einen Berg. OK, einen kleinen Berg. Mit Aussichtsturm. Aussichtspunkte und -türme gibt es viele. Auf dem Pfingstberg steht der Belvedere, was einfach nur Schöne Aussicht bedeutet, und das stimmt auch. Der Ausblick auf die Landschaft mit viel Grün und Wasser ist wundervoll. Allerdings kosten die Aussichtstürme oft Eintritt oder haben im Winter zu – oder beides. Gratis ist der Blick vom 95 Meter hohen Moritzberg auf der Berliner Seite des Griebnitzsees. Der Berg ist nicht natürlich, das ist eine renaturierte Mülldeponie, was für den Rundumblick ein Vorteil ist, da die Bäume noch nicht ultrahoch sind.
Open-Air-Konzerte im Sommer, und das auch noch umsonst und an der Havel? Das gibt’s im Biergarten der fabrik Potsdam im Rahmen des „Sound(g)arten“. Die fabrik an der Schiffbauergasse – dem Kultur-Hotspot Potsdams – ist in erster Linie das Tanztheater Brandenburgs. Die Leute da kennen sich also mit Kunst und Kultur sehr gut aus, was sich im Line-up der Konzerte widerspiegelt. Das reguläre Programm der fabrik, also Tanz, Jazz oder das Festival „Potsdamer Tanztage“, ist übrigens auch sehr spannend, und die ermäßigten Eintrittspreise sind echt preisgünstig. Um die Ecke ist das „Waschhaus“, das Herz der Potsdamer Veranstaltungsszene.
Die Schlösser in Potsdam, allen voran das UNESCO-Welterbe Sanssouci, sind das absolute Gegenteil eines Geheimtipps, aber einen Tipp gibt es dann doch: Die Jahreskarte. Die kostet zwar 40 Euro für Studentinnen und Studenten, aber damit kann man ein Jahr lang ziemlich viele Schlösser zum zweiten Wohnzimmer machen. Rabatte bei Partnern gibt es auch noch. Die Schlossparks kosten ohnehin keinen Eintritt, und vor allem in den für Touris unattraktiven Jahreszeiten kann man dort in Ruhe Kraft tanken.
In Potsdam wurde ab 1769 Wein angebaut, und seit 2012 wieder: Am Königlichen Weinberg. Da wachsen Weinreben, und aus denen wird Wein gemacht. Das funktioniert, weil Potsdam sehr viele Sonnenstunden hat: Brandenburg zählt zu den Bundesländern mit den meisten Sonnenstunden. Die Preise für den Wein sind, typisch Potsdam, allerdings mindestens fürstlich. Studiumsbudgetfreundlicher ist Bier: Im Neuen Garten ist die Brauerei Meierei mit schönem Biergarten direkt am Wasser, als nahes Ausflugsziel beliebt ist die Braumanufaktur „Forsthaus Templin“, die gegenüber vom Waldbad Templin liegt. Glücklicherweise hat das Forsthaus eine eigene Bushaltestelle.
Der Lindenpark ist eines der wichtigen Kulturzentren Potsdams. Er liegt in der Nähe der Babelsberger Filmstudios, also auch in der Nähe des Campus‘ der CBS. Im Lindenpark gastieren unter anderem Comedians und Bands, und jeden Dienstag gibt es im Lindenkino einen Filmklassiker auf der großen Leinwand. Eintritt frei! Die Filme sind Überraschungen, was das totale Gegenteil von Streaming ist. Eine Alternative, allerdings kostenpflichtig, ist das Kino des Filmmuseums Potsdam, das zur Filmuniversität Babelsberg gehört. Dort laufen aktuelle und klassische Arthouse-Filme und Dokus, bis zu Stummfilmen mit Live-Musik am Klavier oder an der Kinoorgel.
In Potsdam-Babelsberg werden große Film- und Serienproduktionen gedreht, für die teilweise tausende Komparsinnen und Komparsen gebraucht werden. Da Du ja schon wegen des Studiums in Potsdam bist, hast Du schon mal den Vorteil von kurzen Wegen. Diese Jobs werden über Agenturen vermittelt. Das Studio Babelsberg, also den Filmstudio-Komplex, kann man nur im Rahmen von organisierten Führungen besuchen; die werden aber nicht immer angeboten. Damit nicht verwechseln sollte man den Filmpark Babelsberg, einen Freizeitpark, der auch auf dem historischen Studiogelände liegt.
Wenn man schon nicht in der Megametropole lebt, kann man ein bisschen Landleben light mitnehmen. Auf dem Bassinplatz ist der große Potsdamer Wochenmarkt, und der ist jeden Tag von Montag bis Samstag. Von Frisch bis Ramsch gibt es dort echt alles, je nach Wochentag unterscheidet sich das Angebot. Ein bisschen gehobener ist der Mark am Nauener Tor, bei dem mittwochs Food-Truck-Tag ist. Der wirklich gute Bauernmarkt auf dem Weberplatz in Babelsberg ist nur samstags. Alle Märkte haben gemeinsam, dass spätestens am Nachmittag Feierabend ist, außer samstags, da schon gegen Mittag.
Potsdam ist ein Teil der Weltgeschichte. Im Schloss Cecilienhof war 1945 die Potsdamer Konferenz, die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße war früher KGB-Gefängnis und liegt in der ehemaligen „Verbotenen Stadt“ der Sowjetarmee, es gibt noch Reste der innerdeutschen Grenze in Potsdam – inklusive Grenzanlagen am Jungfernsee – und einen Abschnitt des Berliner Mauerwegs. Lost Places gibt es nicht mehr viel, und sie werden weniger. Die DDR-Gaststätte Minsk war so eine postsozialistische Ruine, oder Architekturjuwel, je nach Sichtweise, ist jetzt aber stylisches Museum. Ein gut erreichbarer Lost Place „light“ ist der Bahnhof Pirschheide, der in Betrieb ist, aber nur teilweise. Der Teil, der nicht mehr in Betrieb ist, hat morbiden Charme. Was trotz umgreifender Sanierung bleiben wird, ist der Potsdamer Ruinenberg mitsamt Park. Dort gibt es Fake-Ruinen aus dem neunzehnten Jahrhundert im Stil der Antike. In Ermangelung von echten Lost Places, die auch damals schon modern waren, hat man sich einfach selbst einen Ruinenpark gebaut.
Echte Geheimtipps musst Du dir selbst erarbeiten oder für Dich und gemeinsam mit Deinen Kommilitoninnen und Kommilitonen entdecken, wenn Du in Potsdam studierst. Welche Studikneipe, welcher Studiclub oder welcher Studikeller gerade aufhat und beliebt ist – oder zu beliebt und damit überlaufen – ändert sich laufend. Als gute Quelle für die ungemeinen Events gibt es das Potsdamer Stadtmagazin Events mit einem gut gepflegten Terminkalender.
Die offizielle Hotline des Deutschen Studentenwerks ist erreichbar
von montags bis freitags 8 - 20 Uhr (kostenfrei).
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