Das meiste Geld geben Studenten jeden Monat fürs Wohnen aus. Je nach Stadt, Lage, Größe und Zustand des WG-Zimmers oder der Wohnung fallen ungefähr zwischen 200 und 1.000 € Miete an. Der Mietbetrag setzt sich aus einem Fixpreis für die Miete des Wohnraums und einer Pauschale für Verbrauchskosten wie Strom, Wasser oder Gas, Müllabfuhr etc zusammen. An dem Fixpreis, der sogenannten Kaltmiete kann man in der Regel nichts ändern. Die Verbrauchskosten, auch Nebenkosten genannt, hängen größtenteils von dir ab. Mit einigen Tipps kannst du in deinem Alltag Wasser und Energie sparen und somit deine Warmmiete senken.
Unser Trinkwasser kommt zu 70% aus Grundwasserspeichern. Aus ihnen sollte nicht mehr Wasser entnommen werden, als sich nachbildet. Die Energieproduzenten Kohle, Öl und Gas sind ebenfalls endliche Ressourcen, die immer weniger zur Verfügung stehen. Grund genug, um deinen Verbrauch zu reduzieren! Abgesehen davon, kannst du mit dem gesparten Geld spaßigeres machen.
Gewohnheiten sind erlernte Verhaltensmuster, die uns dabei helfen, den Alltag zu vereinfachen. Nicht jede Gewohnheit basiert auf einer logischen Entscheidung. Manchmal entstehen sie jedoch auch durch negative Gefühle wie Stress. Die ausgedehnte morgendliche Dusche zum Wachwerden ist zum Beispiel eine Gewohnheit, die aus finanzieller Perspektive wenig Sinn macht. Was uns zum nächsten Punkt führt:
Wie bereits erwähnt, berechnen die Vermieter für die Nebenkosten eine Pauschale. Dies sind nur Abschlagszahlungen für die voraussichtliche tatsächliche Höhe. Etwa ein Mal im Jahr erhältst du dann von deinem Vermieter eine Nebenkostenabrechnung, in dem deine tatsächlichen Verbrauchskosten für den Zeitraum ausgewiesen sind. Übersteigt dein tatsächlicher Verbrauch deine bisher geleisteten Abschlagszahlungen, wird eine Nachzahlung von dir und wahrscheinlich die Abschlagszahlungen für die Zukunft nach oben korrigiert verlangt, liegst du darunter, bekommst du von deinem Vermieter Geld zurück. Yay!
Nebenkosten senken lohnt sich also: Wer weniger Strom und Wasser verbraucht, kann jährlich bis zu 360 € sparen. Festival- und Urlaubskasse freuen sich! Wie das funktioniert, erfährst du jetzt.
Am besten, du achtest schon bei der Wohnungssuche auf mögliche Energiefresser wie z.B. undichte Fenster, schlechte/mangelnde Dämmungen der Außenwände, Durchlauferhitzer etc. Wenn du jetzt aber keine neue Wohnung in Frage für dich kommt, gibt es auch Maßnahmen, die du sofort in deiner aktuellen Behausung umsetzen kannst, um deine Nebenkosten zu senken.
Die Temperatur in deiner Wohnung oder WG hängt von mehreren Faktoren ab. Wenn das Gebäude nicht saniert ist, entweicht die Wärme schneller und es muss mehr geheizt werden. Das gleiche gilt für undichte Fensterrahmen, durch die es zieht. In diesem Fall lohnt es sich, dem Vermieter Bescheid zu sagen. Dieser kümmert sich im Regelfall um die Reparatur.
Ein weiterer Punkt, an dem in vielen Haushalten Heizungswärme verloren geht, ist das Lüften. Wenn es stickig in der Wohnung ist, öffnest du am besten mehrere Fenster für fünf Minuten komplett und lässt es einmal ordentlich durchziehen. Die Heizung drehst du dabei solange ab. Im Gegensatz zu langem Lüften mit gekippten Fenstern spart das Energie und beugt zusätzlich der Schimmelbildung vor. Mit dreimal Stoßlüften am Tag schützt du dich optimal vor muffeliger Luft. So kannst du dich beim Lernen auch besser konzentrieren.
Um Heizkosten zu sparen, machen viele Menschen die Heizung nachts oder wenn sie nicht da sind, aus. Dass dabei Kosten gespart werden, ist jedoch ein Irrglaube. Gerade im Winter fällt die Zimmertemperatur auf diese Weise schnell unter 18 Grad. Das Aufheizen kostet danach mehr als das konstante Halten der Temperatur. Die Richtwerte für eine angenehme Raumtemperatur liegen zwischen 19 und 21 Grad. Jedes weitere Grad geht ins Geld! Wenn du nicht da bist, reicht es, die Heizung nur etwas runter zu regeln, statt sie komplett auszuschalten und damit auskühlen zu lassen.
Eine Möglichkeit ist es, Stromtarife zu vergleichen und zum günstigsten Anbieter zu wechseln, notfalls jedes Jahr. Dabei kannst du ggf. sogar Wechselboni abgreifen. Zusätzlich kannst du deine Stromkosten senken, indem du deinen Verbrauch auf ein notwendiges Minimum reduzierst, indem du folgendes tust:
Deinen Stromkonsum senkst du ohne viel Aufwand. Tausche alte Glühbirnen gegen LED-Leuchten aus. Die Zeiten, in denen sie nur grelles Licht verströmten, sind längst vorbei. Heutzutage besitzen die LED-Leuchten aus dem Drogeriemarkt ein wärmeres Licht. Im Vergleich zu ihren älteren Vorgängern benötigen sie bis zu 90 % weniger Strom. Trotzdem solltest du das Licht in Räumen, wo du dich gerade nicht aufhältst, ausmachen.
Das gleiche gilt für Elektrogeräte: Nach der Verwendung schaltest du sie am besten ab. Auch der Standby-Modus einiger Geräte verbraucht Strom. Werden Laptop, Fernseher oder Musikanlage nach dem Gebrauch aus der Steckdose gezogen, können jährlich bis zu 80 € gespart werden. Daran muss man sich zwar erstmal gewöhnen, aber wenn man das erstmal inne hat, ist das überhaupt kein Aufwand, sondern nur noch bares Geld zu deiner freien Verwendung 🙂 Um das Ganze noch einfacher zu gestalten, kannst du dir eine abschaltbare Steckdosenleiste zulegen. Damit reicht ein kleiner Handgriff zum Abschalten aus. Ich nutze das auch und sogar meine Kinder, schalten abends automatisch alle Steckdosen ab ehe sie zu Bett gehen. Wenn 5 jährige as schaffen, sollte das für dich doch auch kein Problem sein 😉
Eingesteckte Ladekabel zählen ebenfalls zu den Energieschluckern. Wenn der Akku deines Smartphones oder Laptops geladen ist, zieh das Kabel aus der Steckdose. Waherscheinlich lädtst du wie die meisten Leute, dein Smartphone über Nacht auf. Das ist auf Dauer eine teure Gewohnheit. Stecke deine Elektrogeräte lieber direkt wenn du nach Hause kommst, ein. So sind sie bis zum Schlafengehen meistens schon aufgeladen und wenn im Flugmodus bleibt der Akku auch bis zum nächsten Morgen voll. Mal davon abgesehen, wirst du nicht von irgendwelchen Benachrichtungen aus dem Schlaf gerissen.
Wusstest du eigentlich, dass ein Geschirrspüler weniger Wasser verbraucht als manuelles abwaschen? Dabei gilt ebenso wie bei allen anderen Elektrogeräten, alte Modelle verbrauchen meist mehr Energie und Wasser als neue Modelle. Wenn deine alte Waschmaschine oder Spülmaschine den Geist aufgibt, leg dir am besten ein Modell mit einer Effizienzklasse zwischen A+ und A+++ zu. Auch wenn der Anschaffungspreis erstmal etwas teurer ist, zahlt sich die Investition langfristig aus. Bei sachgemäßer Verwendung bleiben dir gute Elektrogeräte außerdem lange erhalten.
Zusätzlich besitzen Wasch- und Spülmaschine spezielle Eco-Programme. Beide Maschinen sollten vor dem Start voll befüllt werden. Halbleere Wasch- und Spülgänge verbrauchen unnötig viel Wasser. Dasselbe gilt für Schnellwaschgänge. Je länger die Maschine sich mit deiner schmutzigen Wäsche oder Geschirr befassen darf, desto effizienter wäscht sie. Wenn deine Wäsche nicht stark verschmutzt ist, reichen niedrige Waschtemperaturen unter 40 Grad und ein Programm ohne Vorwäsche aus. Das spart Energie Wasser, Geld und Zeit.
Von tropfenden Wasserhähnen und Duschköpfen solltest du unbedingt Abschied nehmen. Das klägliche Tröpfeln wirkt harmlos, kann dich aber bis zu 2000 Liter Wasser im Jahr kosten. Ich habe erst vor ein paar Wochen meine alten Armaturen in Bad und Küche deswegen ausgetauscht. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich direkt für wassersparende Armaturen entschieden. Manchmal reicht es auch, einfach die Dichtung zu ersetzen. Damit sparst du Wasser ohne es zu merken, da der Wasserstrahl einen höheren Luftanteil besitzt. Damit ist das Duscherlebnis genau toll wie vorher, kostet aber weniger.
Im Alltag solltest du darauf achten, die Wasserbenutzung kurz zu halten. Wie schon erwähnt, können wassersparende Armaturen hilfreich dabei sein. Das lässt sich aber noch toppen, indem man z.B. die Zeit unter der Dusche schlichtweg verkürzt. Schon fünf Minuten weniger Duschen spart 60 Liter Wasser, während des Händewaschens und Zähneputzens kannst du den Wasserhahn ruhig zudrehen. Bei der Toilettenspülung geht ebenfalls häufig wertvolles Nass verloren. In fast allen moderneren Badezimmern ist ein Spülkasten mit Start/Stopp- oder Zwei-Mengen-Spülung vorhanden. Die wenigsten nutzen diese aber nicht wirklich. Bei der Start/Stopp-Spültechnik hältst du die Spülung an, wenn du kein Wasser mehr benötigst. Wie der Name bereits vermuten lässt, wählst du bei der Zwei-Mengen-Technik zwischen einer kleinen oder großen Wassermenge. Durch das bewusste Wählen spülst du kein Wasser mehr ungenutzt die Leitungen herunter und sparst bei jedem Toilettengang drei Liter.
Wie du siehst, ist es kein Hexenwerk deine Nebenkosten sofort und nachhaltig zu senken und damit bares Geld zu sparen. Die moderne Technik macht Dinge effizienter und du kannst heute bessere Qualität zu eine geringeren Preis erhalten als noch vor ein paar Jahren. Hast du deine Routine einmal geändert, wird dir das Wasser und Energie sparen auch in Zukunft leichtfallen. Ein kleiner Aufwand, mit dem du langfristig etwas für die Umwelt und dein Portemonnaie bewirkst.
Die offizielle Hotline des Deutschen Studentenwerks ist erreichbar
von montags bis freitags 8 - 20 Uhr (kostenfrei).
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